House of Lies: Kapitalismussatire gespickt mit Humor und Sex

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„House of Lies“ besticht durch bissigen Humor und einer kompromisslosen Kapitalismuskritik, die unter versauten Sprüchen und viel nackter Haut steckt. AXN zeigt nun erneut die erste Staffel der amüsanten Comedyserie.

Ab dem 26. September strahlt AXN immer donnerstags ab 21.15 Uhr die erste Staffel der Serie „House of Lies“ aus, bevor es dann ab dem 14. November mit den neuen Episoden aus der zweiten Staffel auf dem gleichen Sendeplatz weitergeht.

Die jeweils 30-minütigen Episoden drehen sich um den erfolgreichen Unternehmensberater Marty Kaan (Golden-Globe-Gewinner Don Cheadle), der mit seinem vierköpfigen Team Unternehmen auf allen Ebenen des Wirtschaftens konsultiert. Hierbei geht es dem Schlitzohr Kaan meist nur um die Gewinnung neuer zahlungskräftiger Klienten und um die Abrechnung der zahlreichen für diese abgeleisteten Stunden. Ob der Kunde nach der Sanierung besser als vorher dasteht, ist nebensächlich, Hauptsache, die Berater haben ihr Konzept verkaufen können und die horrenden Honorare kassiert.

Die Serie von Matthew Carnahan („Dirt“) basiert auf dem  Buch „House of Lies: How Management Consultants Steal Your Watch and Then Tell You the Time“ (in etwa: „Das Haus der Lügen: Wie Unternehmensberater dir die Uhr klauen und dir dann sagen, wie spät es ist“) von Autor Martin Kihn, der zuvor Mitarbeiter bei der renommierten Unternehmensberatung „Booz Allen Hamilton“ gewesen ist. Interviews mit zumeist anonymen Unternehmensberatern haben in der US-Presse ergeben, dass einige der in der Serie aufgegriffenen Szenarien durchaus der Realität des Consultingbusiness entsprechen. So sprechen diese wirklich meist in einem schwer verständlichen Beraterslang, den Marty vor allem in den ersten Episoden gerne in die Kamera und somit dem Zuschauer direkt erklärt. Auch sind in der Branche kaum weibliche Beraterinnen tätig. In der Serie befindet sich im vierköpfigen Team unter anderem die intelligente Jeannie (Kristen Bell, „Veronica Mars“), die sich im versauten Jargon und im testosterongeladenen Arbeitsklima durchaus zurechtfinden kann.

Natürlich werden - für die Serienspannung gewinnbringend - einige Abläufe der Tätigkeiten durch das Verhalten der Unternehmensberater stark übertrieben dargestellt. So ist Marty Kaans selbstbewusstes und sexuell aufgeladenes Auftreten im Gegensatz zu „House of Lies“ nicht in der Realität anzutreffen. Unternehmensberater agieren eher analytisch-„nerdy“ und hätten nicht einmal Zeit für die ausschweifenden Partys und Stripclubbesuche. Die beiden weiteren Mitglieder des Teams sollen da schon eher der Wirklichkeit entsprechen. Analyst Doug (Josh Lawson) und Aufreißer Clyde (Ben Schwarz) diskutieren meist eher über Frauen, als dass sie wirklich bei ihnen landen können.

In der Serie funktionieren die überzogenen Fälle und das forcierte Verhalten der Kunden jedoch als bissige Satire auf das Treiben eines entfesselten US-amerikanischen Kapitalismus. Im Zusammenspiel mit den amüsanten Sprüchen und den freizügigen Sexszenen werden diese allerdings niemals langweilig. Nach dem überraschenden Cliffhanger der ersten Staffel können sich die Fans auf eine eher übergreifende Serienerzählung in der darauffolgenden Season freuen, die erneut mit hochkarätigen Gaststars wie Lisa Edelstein („House“), Adam Brody („The OC“) und Filmstar Matt Damon („The Bourne Identity“) aufwartet.

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